Strand-, Regenwald- und Vulkanferien in Costa Rica

Da unsere 3 Monate Maximalaufenthalt in den USA zu Ende sind, müssen wir aus dem NAFTA-Raum ausreisen. Der günstigste Flug führte nach Costa Rica und so verbringen wir nun 2 Wochen in diesem wunderschönen kleinen Land. Und das Beste daran ist, dass wir das erste Mal Besuch bekommen 🙂 Mit unseren aus der Schweiz eingereisten Freunden Andrea und Marius reisen wir nun im Mietauto von Airbnb zu Airbnb. Der Land Cruiser wartet in LA auf uns.

San José

Angekommen sind wir in San José, der Hauptstadt Costa Ricas. San José hat zwar weder spektakuläre noch zahlreiche Sehenswürdigkeiten, aber wahrscheinlich gerade deswegen war die Stadt relativ untouristisch und wirkte auf uns authentisch und sympathisch. So sind wir die ersten anderthalb Tage ruhig angegangen, haben das Wiedersehen genossen, sind durch die Stadt mit den vielen kleinen schönen Parks spaziert und haben auf dem lokalen Samstags-Bauernmarkt das erste Mal lokal gegessen.

An der Karibikküste in Puerto Viejo

Puerto Viejo

Nach San José haben wir unser Mietauto abgeholt und sind damit zur Karibikküste gefahren nach Puerto Viejo. Die Küste ist voll mit Stränden, Kokospalmen, Regenwald bis zum Strand und vielen wilden Tieren. So haben wir bei Strandspaziergängen unser erstes Faultier entdeckt. Dieses sass gerade am Boden und verrichtete sein wöchentliches grosses Geschäft. Faultiere verbringen die ganze Zeit in den Bäumen ausser eben einmal wöchentlich, wo sie runterklettern, um am Boden auf die Toilette zu gehen. Immer wieder wurden wir von äusserst lautem Gebrüll erschreckt. Erst später fanden wir heraus, dass es keine benachbarte Riesenwildkatze war, sondern Brüllaffen, die wir ebenfalls gesehen haben. Brüllaffen sind die zweitlautesten Land-Säugetiere der Welt, man hört sie in bis zu 4-5 KM Entfernung. Nur Fledermäuse sind lauter, deren Frequenz ist allerdings so hoch, dass Menschen sie gar nicht hören können.

Dann haben wir eine Kakaoplantage besucht, die zufällig einem vor ca. 30 Jahren ausgewandertem Schweizer gehörte. Er hat uns den ganzen Prozess von der Bohne bis zur fertigen Schokolade gezeigt. Dabei durfte man die Zwischenprodukte auch jeweils probieren – eine spannende Erfahrung, gerade wenn man Schokolade liebt 🙂 . Überrascht hat uns u.a. die Süssigkeit des Fruchtfleisches der Kakaobohne, aber auch der hohe Aufwand für die Herstellung von Schokolade im Verhältnis zu sehr geringem Ertrag. 

Einen Morgen haben wir im Gandoca-Manzanillo-Naturreservat verbracht. Dieser üppige Regenwald mit hübschen Schmetterlingen, weiteren Faultieren und sonstigen Tieren hat uns ebenfalls gefallen. Leider wurden wir von strömendem Regen überrascht und so wurden wir pflotschnass und mussten umkehren. Die Regenzeit ist leider noch nicht ganz vorbei. Den regnerischen Nachmittag haben wir unter anderem damit verbracht die Kokosnüsse unsrer Hauspalme mit Steinen zu bewerfen bis eine runtergefallen ist und wir sie essen und das Kokoswasser trinken konnten. Sehr lecker und so frisch eindeutig besser als die meisten, die man an Strassenständen kaufen kann. Freude hatten wir auch an den Agutis die sich bei uns herumtrieben. Agutis sind relativ grosse (ca. 50cm lange) Nagetiere, die aussehen wie zu gross geratene Meerschweinchen.

Ein anderes Mal haben wir eine Tour durch das Tierspital Jaguar Rescue Center gemacht und vieles über die bunte Tierwelt Costa Ricas gelernt. Im Tierspital werden angeschlagene Tiere gepflegt und dabei unterstützt selbstständig überleben zu lernen, bevor sie wieder ausgewildert werden. Oft sind es Tiere, die illegal als Haustiere gehalten wurden (in Costa Rica ist es verboten einheimische Tiere als Haustiere zu besitzen). Die besonders Kranken, welche selbstständig nicht mehr überleben können, bleiben permanent im Tierspital – wie zum Beispiel ein psychisch kranker Tukan, der sich die Federn ausrupft oder eine Margay-Wildkatze, die beim Versuch der Auswilderung immer wieder zurückgekehrt ist und die anderen Wildtiere im Tierspital angegriffen hat.

Irazú Vulkan

Nach Puerto Viejo sind wir zurück in die Nähe von San José in das bergige Landesinnere. Mit den vielen grünen Wiesen, Kühen und Landwirtschaft kommt man sich fast vor wie in der Schweiz. Nur die bunten Häuser oder die Bewirtung der Felder durch Pferde und Büffel statt Maschinen erinnern daran, dass dies nicht der Fall ist. Dort haben wir eine Nacht in einem süssen Airbnb auf einem Bauernhof mit wunderbarer Aussicht (wenn der Nebel mal weg war) auf die Stadt Cartago und San José verbracht. Der Hühnerstall war direkt neben unserem Bungalow und zum Frühstück wurden deren Eier offeriert. Da wir früh auf mussten, konnten wir sie leider nicht probieren. Ziel war der Irazú Vulkan. Dieser ist mit über 3400 Metern der höchste Vulkan in Costa Rica. Er ist zwar noch aktiv, ist aber das letzte Mal 1994 ausgebrochen. Oft ist der Krater mit einem wunderschönen grün-türkisen Kratersee gefüllt, welcher bei unsrem Besuch leider nur ein braunes Pfützchen war. Bei klarem Wetter sieht man vom Vulkan aus sowohl die Pazifik- als auch die Karibikküste. Meistens und auch bei uns war das aber nicht der Fall und so genossen wir stattdessen die Aussicht auf ein Nebelmeer.

Krokodil im Río Tárcoles

Krokodile im Río Tárcoles

Auf dem Weg zur Pazifikküste machen wir ein Zwischenstopp bei der «Crocodile Bridge» über den Rio Tarcoles. Der Fluss wimmelt von Krokodilen und von der Brücke sieht man sie sehr gut. Nur schade, dass dies inzwischen sehr kommerzialisiert wird und teils die Krokodile sogar gefüttert werden.

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Gefahrene Kilometer seit Reisebeginn

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