Schon 2 Monate unterwegs! Unsere Woche in den Bergen

Nun sind wir bereits 2 Monate unterwegs und kommen heute an der Westküste (Seattle) an. Wir freuen uns auf die Grossstadt und sind aufgeregt das erste Mal seit New York in einem richtigen Bett zu schlafen und auswärts zu essen 🙂 

Grand Teton National Park

Unsere letzte Woche war vor allem geprägt von Bergen und Landschaften, die an die Schweiz erinnern. Nach dem Yellowstone National Park sind wir in den angrenzenden Grand Teton National Park gefahren, in der sich die Teton Bergkette mit vielen Bergseen befindet. Dort haben wir unsere erste richtig anstrengende Wanderung dieser Reise unternommen. Geplant waren ca. 20 Km und 1300 Höhenmeter. Am Ende der Wanderung sind wir dann aber noch weiter hoch gewandert, und so wurden daraus ca. 25km und 1600 Höhenmeter. Es hat sich gelohnt, war aber doch sehr anstrengend, da die Luft aufgrund der Höhe sehr dünn war (wir waren ca. auf 3000 Meter und damit höher als von den meisten Wanderungen in der Innerschweiz gewohnt). 

Es war eine schöne Wanderung zu ein paar Bergseen, und sehr beliebt. Oft verliert man ca. 99% der anderen Touristen in Nationalparks, wenn man ein paar Schritte läuft – nicht so hier. Die wirklich extrem steile Wanderung über Geröllfelder zum schönen Delta Lake glich einer Völkerwanderung. Die idyllische Kulisse mit milchig blauem See und Bergmassiv im Hintergrund erklärte aber auch wieso.  Unsere Routenerweiterung hat uns aber noch zu ein paar wunderschönen einsameren Orten mit Panoramaausblick geführt. Ausserdem hatten wir das Glück ein schwarzes /melanistisches Murmeltier zu sehen, äusserst selten und nur hier in der Teton Bergkette vorkommend. Pikas  (Pfeifhasen) gab es auch – diese süssen Tierchen gleichen eher grossen Mäusen als Hasen. Wieder haben wir leider keine Bären gesehen.

Craters of the Moon

Craters of the Moon National Monument

Nach den Tetons haben wir die Grenze in den Bundesstaat Idaho überquert und sind dort zum Craters of the Moon National Monument gefahren. Dieses Gebiet umfasst eine erkaltete schwarze Vulkanlandschaft mit Lavaströmen und Kratern. Der Name ist wieder sehr passend – genau so würden wir uns den Mond vorstellen. Die Landschaft wurde durch Eruptionen in den letzten 15’000 Jahren geformt, als sich der Yellowstone Hotspot noch dort unter der Erdoberfläche befand. Durch Verschiebung der Erdplatten hat sich auch der Hotspot verschoben und befindet sich nun unter dem Yellowstone Supervulkan und National Park.

Besonders gefallen haben uns die Lavahöhlen. Diese entstehen, wenn aufgrund unterschiedlicher Fliessgeschwindigkeiten und Temperaturen das äussere Lava schneller erstarrt. Wenn das innere Lava weggeflossen ist, bleibt ein Hohlraum übrig.

Mit einem kostenlosen Permit konnten wir die verschiedenen Höhlen eigenständig auskundschaften. Das hat sehr Spass gemacht, auch wenn wir ein paar Beulen davontrugen – die eine Höhle war so eng, dass man sich flach am Boden liegend durchrobben musste. 

Glacier National Park

Garden of One Thousand Buddhas

Weiter ging es wieder einmal nördlich zur kanadischen Grenze. Eine interessante Abwechslung in der Fahrt durchs zum grösstenteils Niemandsland in Idaho und Montana war der Garden of One Thousand Buddhas – eine buddhistische Einrichtung mit 1000 von Hand gegossenen Buddhas mitten im Nirgendwo. Zweck ist eine positive Transformation bei den Besuchern zu erwirken im Hinblick der Negativität, die die Welt heutzutage beschäftigt. 

Unser Hauptziel war dann der Glacier National Park – bekannt für seine Berge, Seen, Gletscher, Tier- und Pflanzenwelt. Die Going-to-the-Sun Road (was für ein schöner Name) ist die Scenic Drive durch den Park. Es ist eine wirklich atemberaubende Strecke über einen Pass (manchmal aber auch leicht nervenaufreibend, wenn man hinter aus dem Flachland stammenden Fahrern feststeckt, welche sich solch steile Strecken nicht gewohnt sind 😊). Darüber hinaus gibt es viele Wanderungen. 

Unter anderem haben wir uns für den Grinnell Glacier entschieden – eine wunderschöne und angenehme Wanderung entlang von Berghängen bis zu einem Gletscher mit Gletschersee. Obwohl auch über 1000 Höhenmeter bewältigt werden, merkt man fast nichts davon, da die Steigung immer sehr leicht ist (ganz im Gegensatz zur Wanderung bei den Tetons). Beim Gletschersee angekommen entschieden wir trotz eisiger Kälte und Wind (vielleicht hätten wir beim Wort Gletscher hellhörig werden sollen und mehr als eine dünne Stoffleggins bzw. -hose, T-Shirt und leichte Windjacke anziehen sollen) zusätzlich den Grat des angrenzenden Berges hochzusteigen. Extrem anstrengend und frostig, aber es war es wert. Das 360-Grad Panorama mit den wunderschönen Seen, dem Gletscher-Wasserfall, dem Gletschersee, den Wäldern und den durch Eisenoxid rot gefärbten Bergen mit den vielen dünnen Wasserfällen war traumhaft. Man musste nur aufpassen keinen Schritt zu viel zu gehen – Am Endpunkt ging es senkrecht mehrere hundert Meter hinunter.

Der Nationalpark hat uns alles in allem sehr gut gefallen, er war aber trotz Nebensaison sehr überlaufen (alle Parkplätze ab 09.00 Uhr morgens jeweils voll). Auch haben wir schon wieder keine Grizzlies gesehen – dafür Dickhornschafe, Mountain Goats (Schneeziegen) und Schneehühner. 

Danach haben wir wieder einen Regentag genutzt, um die lange Fahrt nach Seattle zu bewältigen und freuen uns jetzt wieder mal auf das Grossstadtleben (zumindest Stadtkind Anouk, bei Landei Raphi hält sich die Begeisterung in Grenzen). 

Auf dem Weg nach Seattle – wieder mal Sonnenaufgang vom Bett aus

Danach haben wir wieder einen Regentag genutzt, um die lange Fahrt nach Seattle zu bewältigen und freuen uns jetzt wieder mal auf das Grossstadtleben (zumindest Stadtkind Anouk, bei Landei Raphi hält sich die Begeisterung in Grenzen). 

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Gefahrene Kilometer seit Reisebeginn

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