Von Badlands, Geysiren und Zelten im Grizzly-Gebiet

Vorweg eine Entschuldigung für den diesmal sehr langen und mit Fotos überladenen Beitrag, aber wir hatten eine intensive Woche in einer der für uns schönsten Gegenden der Welt 🙂 Und wir mussten eine Auswahl treffen aus über 3000 Fotos…

Notch Trail in den Badlands

South Dakotas Westen

Angefangen haben wir im Westen South Dakotas, ein Gebiet vollgepackt mit Sehenswürdigkeiten.
Einen Tag genossen wir im Badlands National Park. Der riesige Park besteht aus Prärie und – naja – Badlands, besser kann man es eigentlich nicht ausdrücken. Eine trockene hügelige unbarmherzige, aber faszinierende und wunderschöne Wüstenlandschaft. Wenn auch karg auf den ersten Blick wohnen hier Büffel, Bighorn Sheeps, Steinböcke, Antilopen und Präriehunde.
Präriehunde sind die absoluten Lieblinge von Anouk – deswegen konnten wir es nicht lassen ganz unten noch eine Bildstrecke zu ihnen einzufügen. Sie wohnen in ganzen „Städten“ (Prairie Dog Towns), die man an den vielen kleinen Hügeln erkennt auf welchen oft deren Bewohner- die Präriehunde stehen und die Gegend beobachten, mit ihren Artgenossen kommunizieren oder essen. Es macht sehr Spass, sie zu beobachten. Sie sind auch einfach super süss, auch wenn sie ziemlich brutal sein können: frische Mütter kämpfen manchmal mit anderen Müttern derselben Kolonie und fressen deren Babys.

Im Custer State Park

Weiter sind wir in die Black Hills – dort befindet sich der Mount Rushmore (die 4 riesigen in Stein gemeisselten Präsidentenköpfe) und das Crazy Horse Memorial (das unfertige in Stein gemeisselte Denkmal des Indianer-Anführers Crazy Horse). Beides extrem eindrückliche Sehenswürdigkeiten, aber da wir sie schon kennen, lassen wir sie aus. Stattdessen besuchen wir den wunderschönen Custer State Park mit seinen Wäldern und Bergen mit riesigen Steinformationen und -säulen. Wir genossen die atemberaubende Scenic Drives durch die Berge und enge Tunnels, anstrengenden Wanderungen mit wunderschöner Aussicht als Belohnung sowie immer wieder in Büffelstaus stecken zu bleiben.
Nach diesem Park besuchten wir noch den Wind Cave National Park – er beinhaltet das Wind Cave, eine der komplexesten Höhlen der Welt, da sie verschachtelte Wege von insgesamt 250 Kilometer auf engstem Raum vereinigt.

Weg zum Yellowstone National Park

Weiter sind wir an der Grenze der Staaten Wyoming und Montana in Richtung Yellowstone National Park gefahren. Wir haben den Bighorn Canyon besucht und sind über zwei wunderschöne Pässe – den Bighorn Pass und den Beartooth Pass gefahren. Der letztere war ca. 3350 Meter hoch und wir genossen die wunderbare Aussicht mit Gletscher und Glescherseen, aber unser Land Cruiser mit seinem Dieselmotor hat die dünne Luft und die Kälte nicht so gefallen. Für die Anden müssen wir da wohl noch eine Lösung basteln, sonst wird es schwierig.

Yellowstone National Park

Über die wunderschöne Beartooth Highway sind wir schliesslich in den spektakulären Yellowstone National Park gefahren.
Der Nationalpark ist der älteste der Welt und befindet sich auf einem aktiven Supervulkan mit der grössten Ansammlung an Geysiren und heissen Quellen der Welt.
Die Farben der vielfältigen Landschaften, Canyons, Wasserfälle, Berge, Flüsse und Seen sind alle sehr ausgeprägt dank den vulkanischen Aktivitäten und den damit verbundenen chemischen Reaktionen. Die Ansammlung der unzähligen dampfenden und brodelnden Becken voller Geysire und bunten heissen Quellen sind einzigartig. Ausserdem gibt es viele Tiere – Unmengen an Büffel und wir sahen auch Wölfe und Elche. Für Grizzlies und Schwarzbären ist die Region auch bekannt.
Wir genossen die Scenic Drives, die vielen Spaziergänge durch die Geysirbecken und Wanderungen. Ein Highlight war der Steamboat Geyser – der grösste aktive Geysir der Welt. Grössere Eruptionen sind unvorhersehbar und treten nur alle 4 Tage bis 5 Jahre ein. Wie hatten das Glück, dass er in unserer Anwesenheit eine solche Eruption hatte. Wir kamen eine Stunde zu spät für die eigentliche Eruption aber die Posteruptionsphase in welcher der Geysir Unmengen an Dampf ausstosst war ebenfalls sehr eindrücklich und erklärte auch den Namen des Geysirs.

Gepäck in die Bäume binden als Schutz vor Bären

Backcountry Camping 

Spontan entschieden wir uns die letzte Nacht im Yellowstone für Backcountry Camping, d.h. an einen abgelegenen Ort zu wandern, dort sein Zelt aufschlagen und übernachten. Für das braucht man ein Permit von der Ranger Station, welches einfach zu erhalten war. Für uns oder zumindest für Anouk war es sehr aufregend und beängstigend, da es im Yellowstone Grizzlies hat und man doch sehr aufpassen sollte. Mit einem Bärenspray bewaffnet (sehr starker Pfefferspray für den Notfall) wanderten wir los an unseren Übernachtungsplatz am Shoshone Lake – einem schönen See umrandet von schwarzem Sand (Glaslava).
Bären sahen wir (leider oder zum Glück?) keine, was vielleicht unserer wirklich übertriebener Sorgfalt zu verdanken ist. Die Ranger empfehlen zu singen und klatschen, um Bären nicht zu überraschen und damit aggressiv zu stimmen. Anouk nahm sich das vielleicht ein wenig zu sehr zu Herzen und vertrieb damit wohl wirklich alle Tiere
An unserem Übernachtungsplatz hängten wir unser Gepäck und Esswaren 100 Meter von unserem Zelt in die Bäume, ebenfalls um einen Bärenbesuch zu vermeiden.
Die Nacht war extrem kalt, vor allem hatten wir keine Schlafmatten dabei, aber von einem Besuch bekamen wir zum Glück nichts mit. Aber – am nächsten Morgen sahen wir aber Bärenspuren am Strand.

Nun gehts wieder weiter für uns in den angrenzenden Grand Teton National Park – zum Wandern in die Berge. Ein paar Chancen werden wir noch haben Bären zu sehen 🙂

Prairie Dogs 

Und hier noch der Steamboat-Geysir

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Gefahrene Kilometer seit Reisebeginn

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