Nun sind wir zu dritt – unsere 1. Woche in den USA

Raphi im Hafen von Baltimore

Nach Covid-bedingten 2 Wochen in Mexico, konnten wir nach erfolgreicher USA-Einreise endlich unser Land Cruiser im Hafen von Baltimore abholen. Der Land Cruiser ist nach 3-wöchiger Reise über den Atlantik und erfolgreicher Freigabe durch den Zoll einen Tag nach unsrer Einreise abholbereit – perfektes Timing.

Wir nahmen ein Uber zum Spediteur, wo wir die Importpapiere unterschreiben mussten. Daraufhin wurde Raphi von einem Hafen-«Escort»-Service abgeholt, da man nur mit autorisierter Begleitung in den Hafen gelassen wird. Anouk musste beim Spediteur warten. Zuerst wurde ein Hafenausweis erstellt, dann ging es zu zwei Containern, in welchen verschiedene Dokumente begutachtet wurden. Nach dem alles überprüft war, wurde Raphi am Fahrzeug abgesetzt, wo er den Land Cruiser auf Schäden überprüfen musste. Zum Glück ist alles heil angekommen, Andere hatten leider weniger Glück. Das Prozedere hat ungefähr eine Stunde gedauert. Danach wurde man zum Ausgang des Hafens eskortiert und die Reise konnte beginnen.

Packen und verstauen im Patapsco Valley State Park

Danach mussten wir tanken, eine Simkarte kaufen und uns in einem Walmart mit Essen, Trinken und weiteren Kleinigkeiten eindecken. Leider haben wir bis jetzt noch nicht die richtigen Adapterteile gefunden, um unseren Kochherd an amerikanische Gasflaschen anzuschliessen. Am Anfang müssen wir also auf Kaffee und Kochen verzichten.

Wir fuhren auf einen Campingplatz ausserhalb von Baltimore. Dort packten wir alles aus unseren Reisetaschen und dem Land Cruiser aus, um dann alles neu geordnet zu verstauen. Es folgten noch ein paar kleine Ausbesserungsarbeiten (Keramikwassertankpatronen in Wassertank, Einrichtung Sandbleche etc.) und schon war der Tag vorbei.

Washington D.C.

Wir hatten kurzfristig beschlossen Anouks Cousine in Washington D.C. zu besuchen. So parkten wir den Land Cruiser in der Nähe von Anouks Cousine und ihrem Freund und genossen 2 Tage lang deren Gastfreundschaft und Washington. D.C. ist wunderbar und 2 Tage sind definitiv zu kurz für ein Besuch – es gibt so viel zu sehen. Die Innenstadt ist sehr grün, sauber und durch die Weitläufigkeit auch nie überlaufen. Im Gegenteil – oft geniesst man die vielen Denkmäler und Wahrzeichen für sich allein.

In und um die National Mall, dem Kernstück von D.C., befinden sich über 100 Denkmäler und Wahrzeichen, insbesondere das Washington Monument, das Weisse Haus und das US Capitol. Die National Mall – die Wiese zwischen Lincoln Memorial und Capitol – ist fast 5 Kilometer lang. Mit Umwegen um das Tidal Basin (kleiner See) oder zum Weissen Haus ist man zu Fuss schnell mal 10-20 Kilometer und einen halben bis ganzen Tag unterwegs.

Space Shuttle Discovery im Udvar Hazy Center

Somit hatten wir leider auch weniger Zeit für die Museen. In D.C. befindet sich die Smithsonian Institution – mit 19 Museen der grösste Museumskomplex weltweit. Man könnte in den riesigen, hervorragend ausgestatteten und kostenlosen Museen Tage verbringen. Wir haben es leider nur zum National Museum of the American Indian und ausserhalb von D.C. in den Udvar Hazy Air and Space Hangar geschafft. Dort konnten wir unzählige Flugzeuge, eine Concorde und ein Space Shuttle bewundern.

Wir besuchten auch den Arlington Cemetery – mit über 250 Hektaren (entspricht 353 Fussballfeldern) der zweitgrösste Friedhof der USA. Über 400’000 Soldaten und deren Angehörige liegen hier begraben und unzählige Denkmäler ehren die Dienste der Verstorbenen – sehr eindrücklich.

Ein Highlight war dann der Annapolis -Besuch mit Anouks Cousine und deren Freund. Dort wurden wir in die Kunst des Maryland Blue Crabs – Essens eingeführt. Nach Crab Soup, Crab Cakes, Crab Dip, Shrimps und vielen weiteren Beilagen wurden wir mit Hammer ausgestattet, um die Krabben aufzubrechen und das leckere Fleisch herauszuholen. Es war ein richtiges Gelage und eine lustige Erfahrung.

Wandern und Schwimmen entlang des Whiteoak Canyon Trails

Shenandoah National Park

Nach D.C. haben wir 2 National Parks mit dem Land Cruiser besucht – der kleine Great Falls National Park und dann der Shenandoah National Park im Westen Virginias. Der Shenandoah hat uns sehr gefallen – sehr grün und hügelig mit einem 800 kilometerlangem System an Wanderwegen. Wir haben uns auf eine 15 Kilometer Wanderung und ein paar Spaziergänge beschränkt und sind die ca. 160 Kilometer lange Skyline Drive gefahren. Die Landschaften unterscheiden sich in diesem Teil der USA nicht so sehr von der Schweiz / Deutschland, mit Ausnahme, dass alles wilder ist. Wir geniessen die schöne Natur sehr, sind aber aufgrund der Ähnlichkeit nicht übermässig beeindruckt. Die Tierwelt hingegen ist  umso ausgeprägter und spannender als in der Schweiz. Hier in Shenandoah gibt es Bären, Hirsche, Truthühner, unzählige Schmetterlinge, Glühwürmchen und sogar in D.C. haben wir mitten in der Stadt auf einer Wiese eine grosse Schildkröte gefunden. Zum Leidwesen von Anouk sind aber auch Spinnen, und jegliche Art von Krabbeltiere viel grösser und zahlreicher vorhanden. Besonders mühsam war ein Teil der Wanderung, der wohl ein paar Tage lang von niemandem mehr gelaufen wurde und bei welcher wir die ganze Zeit durch Spinnennetze laufen mussten. Wir haben jedenfalls schon ein paar undefinierbare Bisse / Stiche.

In dieser Gegend sind wir dann auch das erste Mal über Nacht freigestanden – am Rande einer wenig befahrenen Waldstrasse ausserhalb des Parkes. Ziemlich unheimlich für das erste Mal, zumindest für Anouk. Die folgenden Nächte waren dann weniger furchteinflössend, man gewöhnt sich aber auch daran.

Nach Abstechern in die süsse Stadt Frederick und nach Gettysburg – dem Schlachtfeld einer entscheidenden Schlacht im amerikanischen Bürgerkrieg – sind wir nun Richtung Norden unterwegs.

Unser Fazit nach den ersten 3 Wochen auf Reisen

Wir sind sehr froh, wie bisher alles klappt mit den Einreisen, der heilen Ankunft des Land Cruisers, dem wunderbaren Wetter. Das Einzige was nervt ist unsere eigene Dummheit – nach dem geschrotteten Handy haben wir nun noch eine Kreditkarte verloren. Wir hoffen wir lernen daraus. 🙂

Auch die erste Woche im Land Cruiser war wunderbar – er macht alles schön zuverlässig mit. Wir hatten nach unserem Probetrip in Italian gehofft, dass wir im Vergleich zu Europa in den USA nicht ganz so sehr auffallen werden – Fehlanzeige. Wir werden täglich angesprochen und fotografiert. Jedes zweite Auto hier ist zwar breiter und länger, aber durch die Höhe, Bodenfreiheit und den Elch ist der Landy schon ziemlich auffallend. Gleichzeitig ist es natürlich auch schön so mit der lokalen Bevölkerung ins Gespräch zu kommen.

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