Huasteca Potosina
Nach langer Fahrt durch die schöne Berglandschaft namens Sierra Gorda erreichen wir die Region Huasteca Potosina.
Huasteca Potosina erstreckt sich über mehrere Bundesstaaten und ist geprägt von subtropischem Klima und üppiger Vegetation / Dschungel. Bekannt ist die Region für die vielen Grotten, Höhlen, Wasserfälle und Flüsse, die ganz besondere Farben haben – von ganz klarem Blaugrün bis zu schon fast milchigem Türkis. Die Farben sind wunderschön und einladend zum Baden, für manche Locals auch zum Wäsche waschen und duschen.
In Huasteca Potosina verbringen wir ein paar Tage, reisen von Wasserfall zu Wasserfall – manche kommerzialisiert mit fast schon Freizeitparkausmass und manche einsam und kostenlos, machen neue Bekanntschaften und geniessen das Leben. Highlight war der 105 Meter hohe Tamul Wasserfall. Leider momentan – zur Trockenzeit – nicht so imposant wie zur Regenzeit, wo er bis zu 300 Meter breit wird, aber trotzdem sehr besonders. Und da eher schwierig zu erreichen, waren wir auch die Einzigen da. Wir mussten eine lange abenteuerliche Dirtroad fahren, einen Bauern bezahlen, um durch dessen Land fahren zu dürfen, zum Wasserfall wandern und dann eine interessant zusammengebastelte senkrechte Treppe / Leiter zum Fusse des Wasserfalls runterklettern.
Einmal mehr hätte es noch so viel mehr Wasserfälle und Höhlen zum erkunden gegeben, aber wir müssen weiter.
Grutas Tolantongo
So bewegen wir uns ins nächste (halb-) natürliche Wellnessparadies: Die Grutas Tolantongo im Bundesstaat Hidalgo. Es handelt sich dabei um ein Tal mit Grotten und mineralhaltigen, durch die Geothermik natürlich aufgeheizten Gewässer: In riesigen Grotten mit Stalaktiten wird man heftig von heissem Wasser, welches durch den Wasserfall vor der Grotte und durch Löcher in der Grotte stürzt, begossen. Dann gibt es eine dunkle, enge, ca. 25 Meter lange Höhle, welche wie ein Dampfbad wirkt, da sich die Luft durch das heisse Wasser am Grund so aufheizt. Durch das Tal fliesst ein dank Geothermik warmer Fluss, welcher durch die natürlich enthaltenen Mineralien eine beinah schon absurd milchige Farbe hat.
Dass man durch das Wasser nichts sieht, ist fast schon unangenehm. Am Berghang wurden Pools gebaut, in welches das heisse Wasser des Berges geleitet wird – somit gibt es auch Hot Springs. Das Tal ist zwar kommerzialisiert, aber das Gebiet ist riesig, man darf kostenlos mit dem Auto direkt am warmen Fluss campen und so lohnen sich die 7.50 Dollar Eintritt pro Person definitiv. Neu für uns waren die Covid-Massnahmen vor Einfahrt in das Tal: Nach Fiebermessen, Hand- und Schuhdesinfektion mussten wir vollständig angezogen durch einen Tunnel gehen, in welchem wir von allen Seiten mit Desinfektionsmittel bespritzt wurden. Danach wurde mit einem Gebläse noch unser Land Cruiser von innen desinfiziert / abgespritzt. Damit erübrigt sich ein Duftbaum für die nächsten paar Tage 🙂
Mariposa Monarca
Weiter geht es für uns wieder mal in die Berge – in die Sierra Nevada im Bundesstaat Michoacan auf 3300 Hõhemeter zu den Mariposa Monarca, den Monarchfalter-Schmetterlingen. Diese überwintern in diesen geschützten Wäldern, bevor sie 4500 Kilometer zurück ins nördliche Nordamerika fliegen, um den Sommer zu verbringen. Bis zu 300 km pro Tag legt die Milliarde an Schmetterlingen bei dieser Migration zurück. Hier in den Wäldern hängen sie dann in riesigen Trauben an den Kiefern, womit die Wälder orange-schwarz erscheinen. Wenn die Sonne heraus kommt, fangen die Schmetterlinge an zu fliegen. Es muss spektakulär aussehen, wenn sie zu Tausenden rumflattern. Leider hat unser Berg-‚Glück‘ wieder mal zugeschlagen und es war grösstenteils bewölkt. So haben wir nur die riesigen Trauben gesehen und ein paar kleinere rumfliegende Schwärme. Aber auch das war beeindruckend. Es ist wirklich ein unglaublich wie die Schmetterlinge im Rahmen ihrer Migration immer wieder ins das selbe Gebiet zurückfinden. Da sie maximal 1 Monat alt werden, machen sie nicht die ganze Migration mit, sondern sterben unterwegs. Da sie zuvor Eier gelegt haben wird die Migration von den unterwegs geschlüpften Schmetterlingen fortgesetzt. Die kurze Lebensspanne kann man auch hier, in den Wäldern der Sierra Nevada beobachten – am Boden liegen viele tote Schmetterlinge.
Ankunft in Mexico City
Danach fahren wir nach Mexico City. Es gibt wieder mal Administratives zu erledigen, Wäsche zu machen und eine Tollwutimpfung aufzufrischen. So sind wir die ersten Tage beschäftigt. Wir schaffen aber noch einen Festivalbesuch und einen Abend den Plaza Garibaldi zu besuchen. Der Platz ist berühmt für seine vielen Mariachi Bands. Die traditionellen Musikgruppen spielen gegen eine geringe Gebühr ein Lied mexikanischer Volksmusik vor. In einer Bar gab es eine tolle Aufführung von Jarabe Tapatio, einem mexikanischen Volkstanz. Mit dem richtigen Sightseeing der riesigen Stadt beginnen wir dann nächste Woche.
Weiss gar nicht …. wie Ihr in Zukunft noch Ferien machen wollt…, Ihr erlebt ja alles…, was man erleben kann. Geniesst es weiter!!
Vielen Dank, machen wir! 🙂
Lieber Raphi, liebe Anouk
Super diese Bilder!!! Da wären wir auch gerne baden gegangen . . .
Scheint da beim Vergleich der geschilderten Landschaft mit dem Berner Oberland eine gewisse Spur von Heimweh aufzukommen? Beim Anblick dieser herrlichen Landschaften und den hübschen, farbenfrohen Dörfern, würden wir uns das aber schwer überlegen. Wir trauen euch durchaus zu, dass ihr es noch lange – so verliebt wie ihr seid – gemeinsam unterwegs „aushalten“ werdet. ????!!!!😘 Oder täuschen wir uns da????🤣
Alles Liebe und Gueti und machet’s guet
Papa und Nelly😘
P.S.: Wir fahren in einer Woche mit dem Wohnmobil nach Andalusien in Spanien
und wollen dort in die faszinierende spanisch-maurische Kultur eintauchen
und uns dafür etwa 5 bis 6 Wochen Zeit lassen.
🙂 Heimweh nach der Schweiz kommt wohl noch länger nicht auf, höchstens was guten Käse oder gutes Brot anbelangt 😉
Wir wünschen euch eine wunderschöne Zeit in Spanien!