Eine erlebnisreiche Woche mit Regenwäldern, Herbstfarben und unsrer ersten Konvoi-Fahrt

In die Cheesecake Factory haben wirs nun auch mal geschafft

Unsere letzte Woche war wieder sehr intensiv und ein würdiger Abschluss vom Norden der USA.

Seattle

Auf dem Weg nach Seattle haben wir ein Wäsche-Stopp in Issaquah gemacht und wurden von einem Local auf die Salmon Runs aufmerksam gemacht: Lachse die jeweils im Herbst vom Meer in die vielen Flüsse im Bundesstaat Washington hochschwimmen, um Eier zu legen. Wir haben daraufhin an einem Fluss einen Zwischenstopp eingelegt – sehr eindrücklich diese riesigen unzähligen Lachse, die sich den Fluss hochkämpfen.
Danach gings nach Seattle. Unsere Erfahrung mit Seattle war ein wenig holprig und so haben wir leider weniger gesehen als geplant. Es fing damit an, dass es sehr schwierig war eine Unterkunft zu finden, die einigermassen günstig, relativ zentral und mit Parkplatz ohne Höhenbeschränkung war. Wir haben schlussendlich etwas gebucht was zumindest gut an den ÖV angeschlossen war, aber die genaue Adresse und wie das Self Check-in funktioniert wurde uns viel zu spät mitgeteilt. So konnten wir viel später einchecken und in die Stadt gehen als geplant. Viele Sehenswürdigkeiten waren bereits kurz davor zu schliessen. Wir trafen auf viele Verrückte, eine davon ging sogar auf Anouk los. Dann fing es in Strömen an zu schütten. In die lang ersehnte Rooftop Bar wurden wir nicht gelassen, da wir weder Pass noch physische Passkopie dabeihatten. Digitale Passkopie und ID haben nicht gereicht. Schlussendlich sind wir so einfach viel gelaufen ohne etwas im Detail anzuschauen und hatten auch nicht mehr die Motivation dazu unseren Aufenthalt in Seattle zu verlängern. Aus Interesse haben wir uns noch im Amazon Go Store mit Lebensmittel eingedeckt. Mit einer App erhält man Zugang und kann im Laden die Sachen direkt in die Tasche stecken ohne zu scannen oder an einer Kasse zu bezahlen. Hunderte von Sensoren erfassen, was man eingepackt hat und daraufhin wird der geschuldete Betrag direkt vom Amazon Konto abgebucht. Faszinierend, aber fraglich ob sich dieses Konzept mit all dieser Elektronik rentiert.

Marymere Falls

Olympic Peninsula

Danach sind wir weiter auf das Olympic Peninsula vor Seattle – ein Peninsula das hauptsächlich aus National Forest, National Park und Indianer Reservaten besteht und sehr vielfältig ist: Gemässigter Regenwald (also Regenwald im gemässigten statt tropischen Klima), wilde Pazifikküste mit Orcas und anderen Walen sowie Seen und Berge im Landesinnern. Auch hier legen Lachse in den zahlreichen ins Meer mündenden Flüsse Eier. Obwohl sie danach normalerweise sterben ist dies ein wichtiger Schritt im Naturkreislauf hier: Sie haben über die Jahre eine speziellen Stickstoff-Art im Meer angesammelt, welches über ihre Kadaver nun in den Kreislauf der Vegetation im Landesinnern gelangt –  ein wichtiger Nährstoff für die üppige Vegetation und Regenwälder.
Auf unsrer App haben wir einen Übernachtungsplatz mitten im National Forest gefunden, bei einer verlassenen Aussichtsplattform, die nirgendwo angeschrieben ist und durch eine unbenannte 4×4 Waldstrecke erreicht wird. Ausgerechnet bei diesem Spot bei welchem sonst wohl alle paar Wochen jemand übernachtet trafen wir auf ganz spezielle Campingpartner: Ein Paar in unserem Alter aus LA, er totaler Troopy Fan (Troopy nennt man unser Land Cruiser Modell). Er besitzt selber ein Troopy, welcher in Ecuador steht, wo er als Corona eintraf, stecken blieb. Darüberhinaus besitzt er einen Schweizer Pass, da seine Vorfahren Schweizer waren von (er war aber nie da). Was für ein Zufall. Andere Troopy Besitzer in den USA sind extrem selten, da der Import sehr schwierig ist. War ein toller Abend mit den beiden und die Aussicht zum Sonnenuntergang und am Morgen war grandios. Vielleicht treffen wir sie ja in Südamerika wieder.
Ansonsten haben wir genossen, was das Peninsula sonst zu bieten hatte – sind durch die wunderschönen Regenwälder spaziert mit den majestätischen 200-1000 Jahre alten voller Moos bewachsenen Bäumen. Sehr beeindruckend – man hat das Gefühl in einem Fantasyfilm zu sein und die Bäume könnten jederzeit anfangen zu laufen so wie in Herr der Ringe oder ähnlich.
An der Küste haben wir einen langen Strandspaziergang zu Steinformationen gemacht und das tobende Meer bewundert.
Aus der Waltour wurde leider nichts- sie war ausgebucht und wir mussten weiter. In den Bergen haben wir die schöne Aussicht zum Mt Baker und anderen dominanten schneebedeckten Vulkanen genossen. Da offensichtlich Lachs Saison war hat es Raphi am Meer mit Fischen versucht. Leider war das nicht erfolgreich, da relativ schnell Ebbe kam und die vielen Robben die ganzen Fische gegessen haben oder so 🙂 

Mount Rainier National Park

Auf dem Weg zurück ins Landesinnere besuchten wir noch den Mount Rainier, einer der gefährlichsten Vulkane der USA und mit einer Höhe von 4400 Metern der fünftgrösste Berg von Kontinental-USA.
Auf dem Skyline Trail am Berg wurden wir mit traumhafter Aussicht, wunderschönen Herbstfarben, ersten Schneefeldern, unzählig süssen dicken Murmeltieren, die fleissig für den Winterschlaf aufspecken und endlich einem Bär! 🙂 belohnt. Zwar ein Schwärzbär und kein Grizzly aber trotzdem sehr imposant.

Unsere erste 4×4 Land Cruiser Convoy Fahrt

Unser Weekendtrip

Auf Social Media hatten wir mit einem weiteren amerikanischen Troopy-Besitzer aus Idaho Kontakt aufgenommen, der gerade sei Fahrzeug von Patagonien zurück nach Seattle verschifft hat. Seinen Land Cruiser mit 780’000 Kilometer hat er von ein paar Jahren aus Australien importiert (nur möglich wenn das Fahrzeug über 25 Jahre alt ist). So kams, dass wir uns für eine Offroad Tour übers Wochenende verabredet haben. 100 KM entlang der Idaho-Montana Grenze, alles National Forest Gebiet, sehr einsam, und die Wege nur für Allrad geeignet. Es war ein super Erlebnis. Wir sind viel gefahren, aber haben auch kleine Wanderungen auf Bergspitzen gemacht und alte Minen gefunden und ausgekundschaftet. Abends haben wir jeweils schöne Plätzchen gesucht, Burger gemacht und (vielleicht zuviel) getrunken. Ein Highlight war definitiv die Rooftop Happy Hour auf dem anderen Land Cruiser 🙂 Mit Snacks und Longdrink genossen wir den Sonnenuntergang auf dem Dach des Autos.
Es hat total Spass gemacht sich mit einem anderen Land Cruiser Besitzer und (Teil-) Panamericana Reisenden auszutauschen, der seinerseits schon sehr viel erlebt hat. Wir hoffen, dass wir uns wieder treffen- vielleicht wenn er sein Land Cruiser nach Mexico in den Service fährt.

Mit diesem Erlebnis schliessen wir den Norden der USA ab und fahren südwärts der Wärme nach.

Gefahrene Kilometer seit Reisebeginn
0

4 Responses

Add a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *